Der Tag - 27.02.2023
- Gedanken Konfetti
- 14. Juli 2023
- 2 Min. Lesezeit
Musik rauscht in den Ohren.
Der Tag war alles andere als super.
Ich bin in dieses tiefe, schwarze Loch gefallen. Ich will das nicht.
Ich konnte nicht sprechen, mich kaum bewegen. Mein Körper fühlte sich leer, ohne Emotionen, wie ein Hülle. Eine Hülle in diesem großem, schwarzen Loch.
Ich will das nicht.
Mein Kopf und mein Körper waren nicht mehr miteinander verbunden, als würde der Eine den Anderen abstoßen wollen. Es gab zwei Optionen:
Mich aus dem Loch heraus kämpfen, den Körper wieder spüren, auch wenn es heißen soll, dass ich ihm wehtun muss.
Oder im Loch bleiben, ins Bett legen, weinen, alles dunkel. Alles um mich herum vergessen, Augen schließen, u mich herum Dunkelheit, in mir drin Dunkelheit.
Kann nicht sprechen, mein Körper fühlt sich taub an.
Kann nicht denken.
Mein Körper ist nicht mehr mit meinem Geist verbunden. Mein Körper kann nur noch eines und das ist funktionieren.
Atmen, funktioniert wie ein Reflex, ich denke nicht darüber nach. Trotzdem geht mein Atem schnell, immer schneller und bricht fast in einer Panik aus.
Meine Brust hebt und senkt sich, viel zu schnell, nicht mehr rhythmisch.
Ich werde zum Beobachter meines eigenen Körpers. Ich werde zum Beobachter meiner Selbst. Ich stehe nicht in mir, sondern neben mir, stehe in der Schwebe. Kann nicht sprechen. Kann nicht fühlen.
Kann nicht fühlen. Meinen Körper nicht spüren.
Leere im Kopf.
Leere im Körper.
Keine Emotion, nur das tiefe schwarze Loch. Ich kann das nicht, ich halte es nicht aus.
Ich spüre meinen Körper nicht.
Leere.
Leere Hülle.
Muss meinen Körper wieder spüren.
Gehe raus. Dicke Jacke, dicke Schuhe um den Körper warm zu halten, der gerade meinen Geist abstößt.
Gehe raus. Die Kälte sticht mir ins Gesicht. Überall Schnee und Kälte, wie tausend Messerstiche.
Ich laufe, nein ich will rennen. Kälte strömt in meinen Körper. Die Anstrengung, der schneller werdende Atem, die Kälte, meine Schritte, das alles lässt mich meinen Körper Schritt für Schritt wieder fühlen.
Ich spüre, wie meine Schritte durch den Schnee immer schneller werden. Der Atem geht immer schneller, die Lungen schmerzen, ein stechender, kalter Schmerz macht sich in meinen Lungen breit.
Ich fühle die kalten Beine, meine Füße, die mich schnell durch den Schnee tragen und die Lungen, nach Luft lechzend in der klirrenden Kälte.
Musik rauscht in meinen Ohren.
Ich renne ein Stück.
Laute Musik. Laute Musik um meine Gedanken auszublenden.
Gedanken, Gefühle, Emotionen. Alles fliegt wirr in meinem Kopf umher.
Laufe weiter, schwinge meine Arme.
Meine Arme, auch sie kehren zu mit zurück. Ich fühle die Wärme in ihnen und due Kälte in meinen Fingern.
Laute Musik.
Meine Kraft kehrt in meinen Körper zurück.
Ich schreie.
Ich schreie erst leise, dann schreie ich mir die Seele aus dem Leib.
Ja, genau. Der Kopf hat sich wieder mit meinem Körper verbunden. Ich fühle die stechende Kälte im Gesicht, Fingern und Beinen. Ich fühle den Schweiß im Gesicht, unter meiner Jacke, am Oberkörper.
Ich schreie.
Ich schreie, dass meine Lungen brennen.
Atmen.
Laute Musik.
Dann: Aussicht. Kleine Steine mit positiven Afirmationen.
Ausblick.
Stille.
Ein Moment der Stille. Tief ein- und ausatmen.
Tränen kochen in mir hoch. Ich lasse ihnen freien Lauf, ein gutes Zeichen. Ich spüre die warmen Tränen auf meinem kalten Gesicht. Sie trösten mich.
Kalter Wind fegt in mein Gesicht, fährt mir in alle Glieder.
Ja, mein Körper ist wieder da.
Die Tränen, die Anstrengung und die Kälte haben meinen Körper und meinen Geist aus dem tiefen, schwarzen Loch geholt.
Ich lebe.
Ich atme.
Mein Körper wieder bei mir.
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