Willkommen zurück, alter Freund - 11.03.2024
- Gedanken Konfetti
- 11. März 2024
- 3 Min. Lesezeit
Willkommen zurück, alter Freund.
Lange haben wir uns nicht mehr getroffen.
Heute bist du einfach vorbei gekommen und es fühlt sich an, als möchtest du noch eine kurze Weile bleiben.
Willkommen zurück alter Freund.
Ich schließe dich in die Arme und lasse dich herein.
Lange warst du fort.
Du hast dich angekündigt, aber ich wollte es nicht glauben.
Du hast dich angekündigt und ich habe versucht dich wegzudrücken.
Alte Gewohnheit.
Heute hast du dich zur Tür herein gedrückt und mich fest umarmt.
Ich kann leider nicht behaupten, dass ich dich vermisst habe.
Aber tief in mir wusste ich, du kommst irgendwann wieder.
Ich habe dich nicht vermisst.
Aber ich habe dich hinein gelassen.
Hineingelassen in mein Haus der Glückseligkeit.
Du hast dich hingesetzt und es dir bequem gemacht.
Du hast es getan, ohne , dass ich es dir erlaubt hätte, aber ich konnte es auch nicht verhindern.
So sehr ich mich bemühte, deinen Besuch zu verhindern, so sehr wolltest du in mein Haus hinein.
Nun bist du da.
Nun zwingst du mich dazu, mich um dich zu kümmern.
Du drängst mich dazu, dass ich dir meine Aufmerksamkeit widme.
Meine volle Aufmerksamkeit.
Ich habe keine andere Möglichkeit mehr, als diesen Tag oder diese Tage mit dir zu verbringen.
Willkommen zurück alter Freund.
Ich bin mir nicht einmal sicher ob wir Freunde sind.
Aber Feinde sind wir auch nicht.
Ich glaube es ist besser so, dass ich dich als alten Freund bezeichne, denn so zeige ich nicht nur dir sondern auch mir selbst, dass ich dich nicht verabscheue, sondern begrüßen kann.
Als einen Teil von mir selbst ansehen und annehmen kann.
Ich weiß, dass du wieder gehen wirst.
Aber für diesen Moment, hast du mich in deiner festen Umarmung.
Diese Umarmung ist nicht herzlich, sie ist dunkel.
Sie treibt mir viele dunkle Gedanken in den Kopf.
Sie treibt mir viele Tränen in die Augen.
Aber sie zeigt mir auch, dass ich zu lange zu stark geblieben bin.
Du kommst mich in diesem Moment besuchen, in dem ich verletzlich bin.
In diesen Momenten, wo ich das Gefühl, dass mir alles zu viel wird, schon eine geraume Weile mit mir trage.
Da bist du da.
Auf dich kann man sich verlassen, alter Freund.
Ich werde nun also eine Zeit mit dir verbringen, die ich nicht wollte.
Du ziehst mich in deinen Bann.
Du verlangst nach meiner Aufmerksamkeit und diese gebe ich dir.
Deine Dunkelheit umhüllt mich komplett.
Ich habe wieder aufgehört zu lachen und Freude zu empfinden oder gar eine andere Emotion.
Danke, alter Freund, wie in alten Zeiten.
Warum auch nicht.
Wir haben uns lange nicht gesehen
Es schmerzt doch etwas dich wieder zu treffen.
Gleichzeitig zwingst du mich jedoch, auf mich und meinen Körper zu hören.
Du zwingst mich, dass ich mich wieder mehr um mich selbst und meine Emotionen kümmern muss.
Ich sage `muss` weil mir keine andere Option mehr offen steht.
Nicht heute, nicht morgen.
Alter Freund, du zeigst mir, dass ich eine Pause brauche.
Eine Pause vom Leben.
Eine Pause vom Funktionieren.
Du flüsterst mir ins Ohr:
Nimm dich zurück.
Pass auf dich auf.
Mach eine Pause.
Du hast mich fest im Griff.
Du hast meine volle Aufmerksamkeit.
Du hast es wieder einmal geschafft.
Ich kümmere mich nur um dich, wenn du zu besuch bist.
Es gibt nichts Anderes, nur du und ich.
Gefangen in meinem Zuhause.
Gefangen in deiner Umarmung.
Ich gebe dir in der Zeit, in der du bei mir bist, die Aufmerksamkeit die du brauchst.
Du gibst mir das Gefühl, dass ich nicht heraus kann und das Gefühl, dass ich mich selbst wieder finden muss.
Ich möchte meine Freude und das Lachen wieder finden, denn du hast es mir heute genommen.
Ich will es dir wieder abnehmen, es zurückerlangen, ich weiß, dass ich das kann.
Aber in diesem Moment noch, tust du mir weh und legst eine schwarze Decke über mich.
Ich heiße dich willkommen, alter Freund.
Ich werde nun ein paar Tage mit dir verbringen.
Es werden keine schönen Tage sein.
Aber wenn du wieder gehst, ich weiß nicht für wie lange, werde ich umso stärker wieder aus diesem Treffen hervorkommen.
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